Ergebnisse der RelBib-Umfrage 2023
Der FID Religionswissenschaft führte vom 25.09. – 22.10.2023 eine Online-Umfrage durch, die zum Ziel hatte, Angaben zur aktuellen Nutzung von RelBib sowie Bedarfe nach neuen und verbesserten FID-Angeboten in der religionswissenschaftlichen Fachcommunity zu ermitteln. Die Ergebnisse werden bei der Antragsstellung für die vierte Förderphase des FID (2025-2027) berücksichtigt und in die weiteren Planungen und Tätigkeiten des FID einfließen.
Die Umfrage wurde während der XXXV. Jahrestagung der Deutschen Vereinigung für Religionswissenschaft gestartet und dort sowie über die Fachmailingliste Yggdrasill und die Social Media-Kanäle (Twitter/X und Mastodon) des FID beworben.
Die Umfrage war grob gegliedert in drei Bereiche sowie eine offene Abschlussfrage (Frage 11):
- Fragen zur Nutzung, Bekanntheit und Qualität der RelBib-Services und -Angebote (Fragen 1-3)
- Fragen zu zukünftigen Angeboten und Wünschen seitens der Community (Fragen 4-8)
- Fragen zur Zusammensetzung des Samples (Fragen 9 - 10)
Insgesamt beteiligten sich 81 Personen an der Umfrage. Bei jeder Frage bestand die Möglichkeit, diese zu überspringen. Daraus ergaben sich große Unterschiede bei den Antwortmengen der einzelnen Fragen. Die Angaben zur Menge der Antwortenden sind daher bei den Fragen angegeben.
Diese Frage zielte darauf ab, die Durchdringung von RelBib in der Fachcommunity zu erheben. Erfreulich ist, dass fast zwei Drittel der Teilnehmenden RelBib nicht nur kennen, sondern auch nutzen. Lediglich 15% der Antwortenden kannten RelBib noch nicht. Nicht erhoben wurden die Gründe für die Nicht-Nutzung von Relbib.
Durch diese Frage sollte die Bekanntheit und Nutzung der verschiedenen Funktionen von RelBib erhoben werden. Die Frage wurde als Matrixfrage mit der Möglichkeit, bei jeder Funktion die Nutzung individuell angeben zu können, gestellt. Im Bereich „Anderes“ wurde einmal die Nutzung des RelBib-Zweitveröffentlichungsservices genannt.
Die am häufigsten genutzten Funktionen sind die Literatur- und Volltextsuche. Auffällig ist, dass viele Funktionen von RelBib bei den Nutzenden (noch) unbekannt sind. Dies verstehen wir als Auftrag, die Funktionen und ihren Nutzen für die Wissenschaftler*innen besser bekannt zu machen.
Mit dieser Frage sollte erhoben werden, ob es Verbesserungsbedarf an der Benutzerfreundlichkeit des RelBib-Portals gibt. Erfreulich ist, dass die große Mehrheit der Antwortenden mit der aktuellen Situation zufrieden ist. Im Freitextfeld wurde angeregt, dass auch die Aufnahme von weniger trendorientierten Themen eine Bereicherung für das Angebot darstellen könne. Eine große Anzahl der Teilnehmenden konnte oder wollte keine Angaben zur Benutzerfreundlichkeit machen. Eine mögliche Erklärung dafür ist die in Frage 1 festgestellte Anzahl der Personen, die RelBib nicht nutzen. Das Team des FID sieht hier aber auch den dauerhaften Bedarf, die Usability im Dialog mit der Fachcommunity regelmäßig zu überprüfen und zu verbessern.
Diese Frage sollte Bedarfe im Bereich der Lizenzierung elektronischer Medien durch den FID klären. Die Antwortmöglichkeit war als Freitextfeld gestaltet. 16 Teilnehmende haben die Frage beantwortet (n=16).
Die hier genannten Vorschläge umfassten u.a. verschiedene Handbücher und allgemeine Enzyklopädien, z.B. Handbuch religionswissenschaftlicher Grundbegriffe (HrwG), Religion in Geschichte und Gegenwart (RGG), Metzler Lexikon Religion. Diese sind schon an zahlreichen Standorten lizenziert und zählen nicht zum Spitzenbedarf der Forschung. Daher können Lizenzierungswünsche für diese Werke nicht oder nur in Ausnahmefällen durch den FID berücksichtigt werden.
Daneben wurden auch einige anthropologische oder regionalspezifische Zeitschriften und Datenbanken (z.B. Revue M.A.U.S.S.) zur Lizenzierung vorgeschlagen. Der FID Religionswissenschaft wird diese Vorschläge an die entsprechenden regionalwissenschaftlichen FID (CrossAsia, Südasien, Lateinamerika, etc.) bzw. den FID Sozial- und Kulturanthropologie herantragen und ein mögliches gemeinsames Vorgehen diskutieren.
Die übrigen, für eine Lizenzierung durch den FID Religionswissenschaft in Frage kommenden Vorschläge werden nun in Rücksprache mit dem wissenschaftlichen Beirat geprüft.
Durch diese Frage sollten die Zielgruppen für zukünftige Schulungsangebote, aber auch die Formen von Schulungsangeboten erhoben werden. Möglicherweise unter dem Eindruck der Funktionsübersicht in Frage 2 sieht eine überwältigende Mehrheit Bedarfe an RelBib-Schulungen.
Am meisten gewünscht werden dabei Selbstlernangebote sowie die Einbindung in Curricula für fortgeschrittene Studierende. Diesen Bedürfnissen plant der FID nachzukommen, um angesichts der geografisch verstreuten Standorte möglichst viele Interessierte zu erreichen. Das bereits bestehende Schulungsangebot wird auch in diesem Jahr fortgeführt und verbessert. Zudem befinden sich erste Videotutorials in Produktion. Ebenfalls hohes Interesse besteht an Schulungen für Multiplikator*innen.
Der geringe Bedarf an Angeboten für Professor*innen wird unter dem Gesichtspunkt relativiert, dass im Gesamten nur 12 Teilnehmende der Statusgruppe der Professor*innen angehörten. Hier ist der Bedarf also sehr hoch, auch wenn dies in den Gesamtzahlen zunächst nicht so aussieht.
Nachdem in Frage 5 der grundlegende Bedarf an Schulungen im Mittelpunkt stand, wurden in Frage 6 die spezifischen Themenwünsche erhoben. Mit Abstand der größte Bedarf besteht im Bereich der „Benutzung & Funktionen von RelBib“, deren niedrige Bekanntheit sich bereits bei Frage 2 gezeigt hat.
Danach folgt der Bereich des Forschungsdatenmanagements, der bereits in einer vorherigen Umfrage im Jahr 2019 (https://www.relbib.de/Content/news#01_2020) genauer abgefragt wurde. Hieraus leitet sich für den FID ein klarer Auftrag ab, dieses Thema zukünftig verstärkt in den Fokus zu nehmen.
Schulungsbedarfe im Bereich des Open Access werden vor allem bei Fragen der Publikation allgemein sowie den Zweitveröffentlichungen gesehen.
Bei dieser Frage gab es auch die kritische Rückmeldung, dass die möglichen Inhalte der Themenbereiche nicht klar genug benannt wurden.
Problematisch an dieser Frage war der Umstand, dass die Frage ohne umfangreiche Erklärung auskommen sollte, das dahinterliegende Konzept aber erklärungsbedürftig ist. Diesem Umstand ist möglicherweise auch die große Menge an Antworten geschuldet, die angaben, keine Einschätzung dazu treffen zu können. Ein mögliches Projekt für die kommende Förderphase sieht vor, auf kleine Verlage ohne eigene Online-Plattformen zuzugehen, um mit diesen Abkommen bzgl. der Zweitveröffentlichung der bereits erschienen Publikationen zu treffen.
Mit dieser Frage sollte das Interesse an der Vernetzung der digital Forschenden erhoben werden. Eine große Mehrheit der Befragten sieht einen Bedarf für eine stärkere Vernetzung (z.B. durch Gründung eines Arbeitskreises in der DVRW). Diesen Prozess möchten wir als FID gerne begleiten und mit den Forschenden in Austausch treten, wie wir sie zukünftig besser unterstützen können.
Diese Frage diente der allgemeinen Einschätzung des Samples. Die Frage war als Single-Choice-Frage konzipiert. Die größten Gruppen entstammen dem akademischen Mittelbau, danach folgen die Professor*innen. Studierende und Graduierte waren unterrepräsentiert. Dies lässt sich vermutlich auf die im Vergleich zu den anderen Statusgruppen geringe Teilnahme dieser Personengruppe an der DVRW-Tagung zurückführen. Unter der Angabe „Anderes“ fanden sich unter anderem Personen im Schuldienst und Fachbibliothekar*innen.
Diese Frage zielte darauf ab, die Teilnehmenden in ihrem aktuellen Beschäftigungskontext zu verorten. Erwartungsgemäß ist die überwiegende Mehrheit der Befragten aktuell im universitären Bereich tätig. Insgesamt 12% sind allerdings auch selbstständig, verorten sich im Schuldienst oder in der außeruniversitären Forschung. In den Freitextantworten wurden in Ergänzung die Anbindung an eine Universität als Doktorand*in ohne Anstellung und Arbeitslosigkeit genannt.
Diese Frage war erneut als Freitextfeld gestaltet und wurde von acht Personen (n=8) beantwortet. Hier erhielten wird neben viel Lob und Wünschen nach einer Verstetigung von RelBib und dem FID auch gute Anregungen für weitere Projekte, Funktionen und Kooperationen. So gingen neben Vorschlägen zur Verbesserung der Suchfunktionalitäten auch Wünsche nach mehr Open-Access-Unterstützung, Kooperationen mit anderen FID und die Aufnahme spezifischer Bestände (z.B. Museumsobjekte oder Abschlussarbeiten) ein.